Steech.
Wie man es schreibt, so spricht man das auch aus.
Nicht englisch.
Deutsch.
Das wusste ich damals noch nicht, als ich den Supersteech in Großhabersdorf besuchte, aber sein Galerist, der Hannes, hat dann einfach mal plakativ vor mir alles korrekt ausgesprochen und mich auf meine Peinlichkeit gar nicht mal so dezent hingewiesen. Das war auch schon der einzig unrunde Moment.
Man kann aber auch Wolfgang sagen, oder Herr Stegherr, oder Lord of Dopeness. Er hat genau so viel Namen wie Facetten.
Jedenfalls, der Supersteech, rief recht unzweideutig und definitiv im Imperativ dazu auf, gefälligst zu seiner großen Vernissage nach Nürnberg zu kommen und ich wage es natürlich nicht, dem Steech zu widersprechen. Da war mir noch viel zu sehr in Erinnerung, was er mir damals in Großhabersdorf angetan hat, nachdem ich seinen Namen falsch ausgesprochen habe. Die Süddeutsche hat er mir ins Hirn geblasen, während ich in der Zwangsjacke feststeckte… Rauhe Sitten im Frankenland.
Also auf nach Nürnberg in eine der angesagtesten Galerien der Stadt. Zur Sicherheit, man weiß ja nie, hab ich allerdings meine Frau mitgenommen. Die wird mich da schon wieder rausholen, falls der Steech es mit mir übertreibt…
2Bananas, Mittlere Kanalstraße 6a, Nürnberg, so die Koordinaten. 19:00 Uhr, 31. Jänner 2020. Gastgeber: Eric. Markenzeichen: Supernett, aufmerksam, Kunstkenner, wunderschöne Glitzer-Martens. Er betreibt seine Galerie nebenher zu seinem Hauptjob, und das alleine ist schon sehr beeindruckend. Liebevoll eingerichtet, herrlich arrangiert, eine Bar, die nicht leerzutrinken ist.
Es war ein famoser Abend in einer famosen Galerie mit famosen Bildern von einem famosen Fotografen. Famos habe ich erwähnt? Jedenfalls ein herrlich unprätentiöser Event, mit vielen lieben Leuten, interessanten Gesprächen, die alle mit „Du bist der aus Wien, oder?“ anfingen, tollen Bildern vom Lord of Dopeness, viel Astra, viel Lachen und Staunen, Besuch von Die Partei und Live-Kunst vom Horst. 500 Kilometer hin, 500 Kilometer zurück. Totally worth it.
Und meine Frau musste mich gar nicht rausholen, ganz im Gegenteil, die konnte ich vom Steech gar nicht mehr trennen. Wie ein junger Groupie. Wenn der Supersteech mal nach Wien kommt, dann stopf ich ihm die Krone ins Hirn.