Mockup Sänger

Kaputtrock Case Study

Du hast die Haare schön.

Der Kramladen, Nähe U6 Josefstädter Straße, ist zwar durchaus ein bisschen größer als mein Wohnzimmer. Mögen es 60m ² sein? 80? Keine Ahnung. Ich habe es jedenfalls nicht ausgemessen, aber sonderlich groß ist die Konzertfläche nicht. Das macht die Konzerte dafür außergewöhnlich familiär.

Ich war bei der Plattenpräsentation einer befreundeten Band, den Goodhair Brothers, was die Sache für mich noch familiärer machte. Und dieses Wohnzimmerfeeling wollte ich noch etwas besser einfangen, in dem ich mit voller Absicht das „falsche“ Objektiv mitgenommen habe. Normalerweise würde ich bei einer Konzertvenue wie dieser hier wohl eher nicht mit dem 70 – bis 200 mm Teleobjektiv anreisen. Da muss man sich schon sehr an die Rückwand quetschen, wenn man mal etwas mehr einfangen will. Da wäre ein Weitwinkel wohl etwas hilfreicher gewesen.

Konzertfotografie Goodhair Brothers

Oberkörper frei.

Konzertfotografie Goodhair Brothers

Aber darum ging es mir nicht. Ich wollte genau diese Stimmung einfangen, diese Enge, dieses Zusammenrücken, … und ich hoffte auf ein paar Shots, die die Ausdrucksstärke der Band-Protagonisten einfangen.

Enttäuscht wurde ich ganz und gar nicht. Nach der ohnehin schon unglaublich guten Vorband (The Nepomuks, „Muse“-Alarm!), die nur mit Gitarre und Schlagzeug ein Set ablieferten, dass mehrköpfige Bands nicht zusammenbringen, gab es dann herrlichen Kaputtrock, Surfrock, extravaganten Punk-Touch, ach, mir gehen die Schubladen aus. Eine Band, die sich nicht nur todernst nimmt, sondern der man den Spaß am Musizieren einfach ansieht und auch abnimmt. Abwechslungsreich, handwerklich gediegen, humorvoll und zum Schluss auch oben ohne.

Bier, Rock’n’Roll, Oberkörper frei. Allerfeinste Sache. Und zum Tanzen bin auch gekommen, weil ich ja kein Objektiv wechseln musste.

„Vienna – International“ out now, 10 inch Schallplatte mit 6 Tracks. Hören Sie sich das an, meine Damen und Herren.